György Kurtág - Kafka Fragmente op. 24

divertimentoensemble
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13.1 هزار بار بازدید - 5 سال پیش - Beatrice Binda soprano, Lorenzo Gorli
Beatrice Binda soprano, Lorenzo Gorli violino
Rondò 2019
registrazione effettuata il 6 marzo 2019 al Teatro Litta di Milano da TSound

I Teil
1. Die Guten gehen im gleichen Schritt
Ohne von Ihnen zu wissen; tanzen die anderen um sie die Tänze der Zeit
2. Wie ein Weg im Herbst
Kaum ist er rein gekehrt, Bedeckter sich wieder
Mit den trockenen Blättern.
3. Verstecke
sind unzählige, Rettung nur eine,
Aber Möglichkeiten der Rettung
Wieder so viele wie Verstecke
4. Ruhelos
5. Berceuse I
Schlage deinen Mantel, hoher Traum,
um das Kind
6. Nimmermehr (Excommunicatio)
Nimmermehr, Nimmermehr
Kehrst du wieder die Städte
Nimmermehr tönt die grosse Glocke über dir.
7. “Wenn er mich immer frägt”
Das ä, losgelöst Vom Satz, flog dahin wie ein Ball auf der Wiese
8. Es zupfte mich jemand am Kleid
Aber ich schüttelte ihn ab
9. Die Weissnäherinnen
in den Regengüssen
10. Szene am Bahnhof
Die Zuschauer erstarren, wenn der Zug vorbeifährt
11. Sonntag, den 19.Juli 1910 (Berceuse II)
(Hommage à Jeney)
Geschlafen, aufgewacht, Geschlafen, aufgewacht,
Elendes Leben
12. Meine Ohrmuschel
fühlte sich Frisch,
Raugh, saftig an wie ein Blatt
13. Einmal bracht ich mir das Bein
es war das schönste Erlebnis meins Lebens
14. Umpanzert
Einen Augenblick lang fühlte ich mich umpanzert
15. Zwei Spazierstöcke (Authentisch-Plagal)
Auf Balzac Spazierstöckgriff: Ich breche alle Hindernisse
Auf meinen: Mich brechen alle Hindernisse.
Gemeinsam ist das “alle”
16. Keine Rückkehr
Von einem gewissen Punkt an gibt es keine
Rückkehrmehr. Dieser Punkt ist zu erreichen
17. Stolz (1910/15 November, sehn Uhr)
Ich werde mich nicht müde werden lassen.
Ich werde in meine Novelle hineinspringen und
Wenn es mir das Gesicht zerschneiden sollte
18. Träumend hing die Blume
am hohen Stengel
Abenddämmerung umzog sie.
19. Nichts dergleichen

II. Teil
Der wahre Weg
geht über ein Seil, das nicht in der Höhe
Gespannt ist, sondern knapp über den Boden.
Es scheint mehr bestimmt, stolpern zu machen, als begangen zu werden

III. Teil
1. Haben? Sein?
Es gibt kein Haben, nur ein Sein, nur ein nach letztem Atem,
nach Ersticken verlangendes Sein
2. Der Coitus als Bestrafung
des Glückes des Beisammenseins
3. Meine Gefägnisszelle
- meine Festung
4. Schmutzig bin ich, Milena
endlos schmutzig, darum mache ich ein solches Geschrei mit der
Reinheit. Niemand singt so rein als die, welche in der tiefsten Hölle sind;
Was wie für den Gesang der Engel hallen, ist ihr Gesang
5. Elendes Leben (Double)
Geschlafen, aufgewacht, geschlafen, aufgewacht, elendes Leben
6. Der begrenzte Kreis
ist rein
7. Ziel, Weg, Zögern
Es gibt ein Ziel, aber keinen Weg; was wir Weg nennen, ist Zögern
8. So fest
wie die Hand den Stein hält. Sie hält ihn
Aber fest, nur um ihn desto weiter zu verwerfen.
Aber auch in jene Weite führt der Weg
9. Penetrant Jüdisch
Im Kampf zwischen dir und der Welt sekundiere der Welt
10. Verstecke (Double)
Verstecke sind unzählige,
Rettung nur eine,
Aber Möglichkeiten der Rettung
Wieder so viele wie Verstecke
11. Staunend sahen wir das grosse Pferd
Es durchbrach das Dach unserer Stube.
Der bewölkte Himmel zog sich schwach entlang des gewaltigen
Umrisses, und rauschend flog die Mähne im Wind
12. Szene in der Elektrischen/1910:
“Ich lud im Traum die Tänzerin Eduardowa, sie möchte doch den
Csárdás noch einmal tanzen”
Die Tänzerin Eduardowa, eine Liebhaberin der Musik, fährt wie überall
so auch in der Elektrischen in Begleitung zweier Violinisten, die sie häufig
spielen lädt. Denn es besteht kein Verbot, warum in der Elektrischen nicht gespielt
werden dürfte, wenn das Spiel gut, den Mitfahrenden angenehm ist und nichts kostet,
das heißt, wenn nachher nicht eingesammelt wird.
Es ist allerdings im Anfang lang findet jeder, es sei unpassend.
Aber bei voller Fahrt, starkem Luftzug und stiller Gasse klingt es hübsch.

IV. Teil
1. Zu spät (22. Oktober 1913)
Zu spät. Die süssigkeit der Trauer und der Liebe. Vor ihr angelächelt werden im Boot.
Das war das Allerschönste. Immer nur das Verlangen, zu sterben und das Sich-noch-Halten,
Das allein ist Liebe.
2. Eine lange Geschichte
Ich sehe einem Mädchen in die Augen, und es war eine sehr lange Liebsgescichte mit
Donner und Küssen und Blitz. Ich lebe rasch.
3. In memoriam Robert Klein
Noch spielen die Jagdhunde im Hof, aber das
Wild entgeht ihnen nicht, so sehr es jetzt schon durch die Walder jagt.
4. Aus einem alten Notizbuch
Jetzt am Abend, nachdem ich von sechs Uhr früh angelernt habe,
Bemerkte ich, wie meine linke Hand die Rechte schon ein Weilchen lang
aus Mitleid bei den Fingern umfasst hielt.
5. Leoparden
Leoparden brechen in den Tempel ein und saufen die Opferkrüge leer;
das wiederholt sich immer wieder; schliesslich kann man es vorausberechnen,
und es wird ein Teil der Zeremonie.
6. in memoriam Joannis Pilinszky
Ich kann… nicht eigentlich erzählen, ja fast nicht einmal reden;
wenn ich erzähle, habe ich meistens ein Gefühl, wie es kleine Kinder haben könnten,
die die ersten Gehversuche machen
5 سال پیش در تاریخ 1397/12/26 منتشر شده است.
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