Getunte Autos im Visier: Was Polizei-Kontrollen von Autoposern ergeben | Vorsicht Verbrechen SWR

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341.2 هزار بار بازدید - 4 سال پیش - Oft ein Ärgernis – und
Oft ein Ärgernis – und auch eine Gefahr: Sogenannte Autoposer mit ihren getunten Fahrzeugen. Wir haben die Polizei Heilbronn bei einer großangelegten Kontrolle der Szene begleitet.

Dieses Video ist eine Auskopplung aus der Sendung "Vorsicht Verbrechen" vom 6. Oktober 2020, die komplette Sendung steht in der ARD-Meditahek zur Verfügung unter:
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Großeinsatz der Polizei Heilbronn. Im Visier: Autoposer mit ihren getunten und meist viel zu lauten Fahrzeugen. Sieben Polizeistreifen patroullieren in der Stadt. Emilio Brunetti und seine Kollegen gehören zu einer Fachgruppe, die auf Autotuning spezialisiert ist.

Eine Facebook-Gruppe namens "Autoposer": Zur Szene gehören allein in Heilbronn rund 250 Personen. Wegen der Coronakrise ist sie gerade besonders aktiv, da die Straßen weniger befahren sind und viele mehr Zeit zum Autoschrauben haben.

Polizeihauptkommissar Emilio Brunetti:  
„Das ist aber die Zielgruppe, die wir suchen – die Autoposer. Bei denen wir natürlich auch für Verständnis appellieren und um Einsehen ringen. Aber offensichtlich, was ich jetzt mitbekommen habe, ist es da mit Einsehen sehr schwierig.“

Autoposer sind meist junge Männer zwischen 18 und 30 Jahren. Ihre Autos sehen nicht nur schnell aus - sie werden oft auch zu schnell gefahren. Bei den Autoposern geht es laut Polizei immer um Selbstdarstellung und Aufmerksamkeit. Unter ihnen sind auch oft Raser, die sich illegale Autorennen liefern. Erst vor kurzem gab es einen schweren Unfall ganz in der Nähe von Heilbronn, bei dem ein junger Motorradfahrer ums Leben kam.

Polizeihauptkommissar Emilio Brunetti:  
„Da besteht der Verdacht, dass das Ganze Ausfluss aus einem illegalen Rennen ist. Es gab Zeugen in diesem Zusammenhang, die gesehen haben, dass er sich kurz zuvor mit einem Golf GTI duelliert hat. Ich find das absoluter Wahnsinn, weil Sie müssen sich vorstellen, die Leute, die da außen rum sind, die rechnen ja nicht damit, dass ihnen in der Stadt einer mit 100 entgegen kommt. Womöglich noch im Überholen. Also damit rechnet niemand.“

Nach Sonnenuntergang verstärkt die Polizei die Kontrollen. Uwe Engelhardt ist auf Abgase und manipulierte Katalysatoren spezialisiert. Einen schwarzen BMW haben die mobilen Streifen wegen seines lauten Motors und der Tieferlegung rausgewunken. Sie lotsen den Wagen zur stationären Kontrollstelle. Uwe Engelhardt misst die Lautstärke des Wagens. Dazu verwendet er ein Dezibel-Messgerät, das genau in 50 Zentimetern Abstand zum Auspuff gehalten wird.

Polizeihauptkommissar Emilio Brunetti:  
„Also das ist jetzt quasi so diese typische Poser-Veränderung. Wenn er Gas gibt, geht’s eigentlich von der Lautstärke, aber spätestens, wenn er vom Gas geht, wirds Fahrzeug richtig laut. Dann schlägt das so ab, dann poppt das so und genau das möchte man. Und der Kollege hat den Eindruck, er ist hier unsere Fachkraft für Auspuff und Katalysatoren, dass das Fahrzeug riecht. Also sprich, dass die CO-Werte nicht stimmen.“

Emilio Brunetti vermutet, dass der Katalysator ausgebaut wurde, um mehr Lärm zu erzeugen. Und dann finden die Beamten noch ein Federungssystem, mit dem der Fahrer per Knopfrduck die Karosserie nach unten fahren kann, bis die Reifen darin verschwinden.
In der Poser-Szene gilt: je tiefer gelegt, desto besser.

Polizeihauptkommissar Emilio Brunetti:  
„Hier ist es so, wenn er den Kompressor, also die Manometer ganz auf null stellt, dann geht das Fahrzeug so weit runter, dass es in der Innenverkleidung sitzt und das ist nicht zulässig.“

Neben den Kosten für den TÜV muss der junge Fahrer rund 150 Euro Bußgeld zahlen und kassiert einen Punkt in Flensburg.

Polizeihauptkommissar Emilio Brunetti:  
„Nachdem wir jetzt heute erfolgreich kontrolliert haben, 28 Fahrzeuge, die wir in der Kontrollstelle hatten. Auch einiges an Anzeigen hatten, drei Fahrzeuge mussten wir sicherstellen, können wir die Kontrolle von heute als Erfolg bezeichnen. Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Wir sind auch damit zufrieden, dass einige Fahrzeuge, die wir kontrolliert haben, in Ordnung waren, so dass es keinerlei Beanstandungen gab, was für die Moral der Fahrzeugführer spricht."

Die Polizei Heilbronn hatte diesen Einsatz über drei Monate lang unter strengster Geheimhaltung geplant. Die Beamten hoffen, dass nach dieser Aktion, zumindest einige der Autoposer in Zukunft vernünftiger sind.

Bildquelle: Colourbox
#Autoposer #illegaleAutorennen #Polizeikontrolle
4 سال پیش در تاریخ 1399/08/04 منتشر شده است.
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