Kant: Synthetische Urteile a priori

PhiloGramm
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19.9 هزار بار بازدید - 3 سال پیش - Quellen:Immanuel Kant: Kritik der reinen
Quellen:
Immanuel Kant: Kritik der reinen Vernunft
Immanuel Kant: Prolegomena zu einer künftigen Metaphysik
Paul Hoyningen-Huene: Grundbegriffe der Erkenntnistheorie (Vorlesung) Grundbegriffe der Erkenntnistheorie I...

Was kann ich wissen?
Das ist nach Kant die Grundfrage der Erkenntnistheorie.
Also, was kann ich denn wissen? Ich kann zum Beispiel wissen, dass der Himmel blau ist, dass ein Hengst männlich ist und, dass die Zahl 43 eine Primzahl ist.
Wir sehen hierbei, dass Wissen in sprachlichen Sätzen ausgedrückt wird. Solche Sätze nennt Kant „Urteile“, wir würden heute vielleicht eher von Aussagen oder Behauptungen sprechen.
Solche Urteile haben im Wesentlichen die Form: A ist B. Das heißt, sie bestehen aus zwei Teilen, nämlich dem Subjekt und dem Prädikat, sagt man in der Logik.
Das Subjekt ist das, worüber etwas ausgesagt wird. A. Es wird etwas über A ausgesagt.
Das Prädikat ist das, was darüber ausgesagt wird. Über A wird ausgesagt, dass es B ist. Das Prädikat ist das B-Sein.
Im ersten Beispiel ist der Himmel das Subjekt und das Prädikat ist das Blausein. Im zweiten Beispiel ist der Hengst das Subjekt und das Prädikat ist das Männlichsein. Im dritten Beispiel ist die Zahl 43 das Subjekt und das Prädikat ist das Primzahlsein.
So gesehen habe diese drei Urteile die gleiche Form. Aber sie sind doch grundsätzlich verschiedener Art, meint Immanuel Kant.
Das erste Beispiel ist nämlich ein synthetisches Urteil. Vom griechischen synthesis. Eine Verknüpfung. In einem synthetischen Urteil werden zwei verschiedene Begriffe verknüpft. Der Himmel ist blau. Der Subjektbegriff „Himmel“ wird verknüpft mit dem Prädikatbegriff des Blauseins.
Das zweite Beispiel ist dagegen ein analytisches Urteil. Von Analysis. Die Auflösung. Der Begriff wird aufgelöst in seine Bestandteile und ein Bestandteil wird ausgesprochen.
Ein Hengst ist männlich.
Was sind die Bestandteile des Subjektbegriffs? Ein Hengst ist ein unkastriertes männliches Pferd. Der Begriff hat also drei Bestandteile: Pferd, Männlichsein und Unkastriertsein. Das ist die Definition von Hengst.
Das Prädikat des Urteils ist das Männlichsein. Die Eigenschaft, männlich zu sein. Und dieser Prädikatbegriff ist schon im Subjektbegriff enthalten. Man lernt durch die Aussage eigentlich nichts Neues.

Die zweite wichtige Unterscheidung bei Kant ist die Unterscheidung von Urteilen a posteriori und Urteilen a priori. Bei dieser Unterscheidung geht es nicht um das Verhältnis von Subjekt und Prädikat, sondern um die Art der Begründung.
Der Himmel ist blau.
Wie begründe ich diese Aussage? Ich kann in den Himmel schauen und das Blausein erkennen. Eine Sinneserfahrung begründet das Urteil. Man nennt das eine empirische Begründung.
Eine so begründete Aussage nennt Kant ein Urteil a posteriori. Zur Abwechslung mal lateinisch. A posteriori heißt im Nachhinein. Weil das Urteil erst nach gemachter Erfahrung begründet werden kann.
Ein Urteil a priori dagegen kann man von vornherein begründen. Vor jeder Erfahrung. Nämlich aus der reinen Vernunft heraus. Man braucht keine empirischen Daten.
3 سال پیش در تاریخ 1400/10/01 منتشر شده است.
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