Angehörigenpflege in Österreich - aufopferungsreich, unbedankt und hineingeschlittert

Kurt Traar
Kurt Traar
251 بار بازدید - 9 ماه پیش - Angehörigenpflege in Österreich – meistens
Angehörigenpflege in Österreich – meistens aufopferungsreich, oft auch unbedankt und vielfach hineingeschlittert

Problemkreis: Der unbezahlte Pflegealltag
Täglich kümmern sich hunderttausende Frauen und Männer, wenngleich Letztere ungleich seltener, um ihre pflegebedürftigen Liebsten (Eltern, Partner und Kinder).

Im Jahr 2022 wurden fast 470.000 Pflegegeldbezieher gezählt. Das monatliche Pflegegeld reicht von € 175,-- in Pflegestufe 1 bis zu – aufgerundet - 1.880,-- € in   Pflegestufe 7.

Dank ihrer aufopferungsreichen und vielfach nicht bedankten Hilfe können pflegebedürftige Menschen ein weitgehend selbstständiges Leben in den eigenen vier Wänden verbringen.
Die 5-Sterne-für-Österreich fordern daher mit Nachdruck – zusätzlich zum Pflegegeld für die Pflegefälle – die Auszahlung eines weiteren monatlichen Betrages für pflegende Familienangehörige in der Höhe der jeweiligen Pflegestufe. Das zusätzliche Pflegegeld sollte ab Pflegestufe 3 des zu betreuenden Pflegefalles ausgezahlt werden.

Bei einer Überstellung eines Pflegebedürftigen in ein Pflegeheim würde dann dieses zusätzliche Pflegegeld an das jeweilige Pflegeheim fließen.

Die Finanzierung einer solchen zweckgebundenen, staatlichen Pflegeversicherung soll durch die Einhebung von jeweils einem zusätzlichen Prozent der Beitragssätze zur Sozialversicherung für Dienstgeber und Dienstnehmer sichergestellt werden. Dies entspräche dann einem jährlichen Aufkommen von ungefähr 2,8 Milliarden Euro.
Problemkreis: Pflegerealitäten in Österreich

87 Prozent aller Pflegegeldbezieher werden zu Hause gepflegt und betreut. Dieser prozentuelle Anteil verringert sich von Pflegestufe zu Pflegestufe: von 99 Prozent in Pflegestufe 1 auf 68 Prozent in Pflegestufe 7.

Ab Pflegestufe 4 in Wien und 3 in einigen anderen Bundesländern ist eine Überstellung und in der Folge eine kostenlose Betreuung in einem Pflegeheim möglich. Aber dieses Angebot wird nur von 20 Prozent der Pflegegeldbezieher dieser Pflegestufen in Anspruch genommen.

Es ist wahrlich keine Übertreibung folgende Aussage zu treffen: In den Pflegeheimen unseres Landes werden die Pflegebedürftigen zunächst „ins Bett“ und danach „in den Tod“ gepflegt.

Der durchschnittliche Aufenthalt eines Pflegebedürftigen in einem Pflegeheim liegt bei ungefähr zwei Jahren. Man geht daher in ein Pflegeheim, um zu sterben. Das ist eine traurige Tatsache!

In unseren Pflegeheimen gibt es keine „aktivierende Pflege und umfassende Betreuung“ bzw. viel zu wenig. Die 5-Sterne-für-Österreich fordern daher eine Erhöhung des Personalschlüssels in den Pflegheimen, sodass eine menschenwürdige und qualifizierte medizinische Betreuung möglich ist.

Problemkreis: Demenz, die Geisel des 21. Jahrhunderts
Wie bereits erwähnt haben 2022 im Jahresdurchschnitt 470.000 Personen ein Pflegegeld bezogen, da sie die täglichen Aktivitäten nicht mehr alleine ausüben können und daher täglich mehr als zwei Stunden Hilfe benötigen.

Davon wurden laut fachärztlichem Gutachten etwas über 20 Prozent (ungefähr 100.000 Personen) als dement eingestuft.

Problemkreis: Die Leiden pflegender Angehöriger von Demenz-Kranken
Der Pflegealltag in seiner Gesamtheit mit den stetigen Belastungen für die pflegenden Angehörigen – oftmals über 24 Stunden hinweg – wird hierbei völlig ausgeklammert.
Immer wieder die gleichen stereotypen Fragen, ein endloses Suchen von verlegten Gegenständen, ständige Beaufsichtigung, immer wieder verschiedene Termine bei Ärzten und anderswo zu organisieren, spezielle Zubereitung und Einkauf von Nahrungsmitteln, ständiger Wechsel durchnässter und mit Kot verunreinigter Kleidung und Windeln sowie Säubern der Sanitärräume, wenn wieder einmal alles danebenging.

Fünfter Problemkreis: Was können wir, was müssen wir vielmehr dagegen tun?
Neben den beiden bereits vorgeschlagenen Maßnahmen der 5-Sterne-für-Österreich, zusätzliches Pflegegeld für pflegende Angehörige und Erhöhung des Personalschlüssels in Pflegeheimen, ist auch an die Erstellung einer eigenen Website in Form einer Datenbank „Angehörigenpflege der 5-Sterne-für-Österreich“ gedacht.
Eine solche Datenbank soll in ihrer Endphase sowohl Informationen und Hilfen für pflegende Angehörigen anbieten als auch elektronischer Ansprechpartner für die Sorgen, Ängste und Wünsche der pflegenden Angehörigen wie auch der zu Pflegenden jeglichen Alters sein. Auch die Probleme behinderter Menschen und deren spezielle Pflegesituation sollen auf dieser Website besprochen werden.
Wenn Sie Interesse an einer Mitarbeit haben oder einfach nur informiert werden wollen, dann schreiben Sie uns ein E-Mail: [email protected].
Und vor alledem: Bitte, tragen Sie zur Verbreitung dieses Youtube-Videos bei.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie mitmachen. Einen schönen Tag noch wünscht Ihnen Ihr Dr. Kurt Traar.
9 ماه پیش در تاریخ 1402/08/18 منتشر شده است.
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