Spannungsregler Typ Nordwest

Isetta Club e.V.
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836 بار بازدید - 11 ماه پیش - In diesem Video untersuchen wir
In diesem Video untersuchen wir einen Spannungsregler vom Zubehörmarkt, der im Jahr 2016 von einem nordwestdeutschen Hersteller erworben und eingebaut worden war. Nach seither ca. 5000 zurückgelegten Kilometern entschlief der Regler plötzlich und unerwartet während der Ausfahrt beim 2023er Isettatreffen. Die Ladekontrolle ging während der Fahrt an und die Bordnetzspannung sank allmählich, weil nun die Zündung nur noch von der Batterie lebte. Zum Glück lag in der an Bord mitgeführten Ersatzteilkeksdose ein geprüfter mechanischer NORIS-Regler, nach dessen Einbau die Batterie wieder zu Kräften kam.

Die Obduktion des dahingeschiedenen, in einem würfelförmigen Gehäuse eingepferchten Reglers enthüllt, dass zwei baugleiche Miniaturrelais sich die Aufgaben des unteren und des oberen Reglerkontakts teilen. Außerdem gibt es wie erwartet eine Leistungsdiode, die den früheren Rückstromschalter ersetzt. Ferner zwei Freilaufdioden, welche die beim Abschalten der Feldspulen induzierte Spannung kurzschließen und damit das Bürstenfeuer vermindern. Schließlich ein Präzisionswiderstand von 10 Ohm. Das war’s auch schon. Einstellbar ist an diesem Regler nichts.

Eine Messung mit einem einstellbaren Labornetzgerät zeigt, dass die Ansprechspannung des einen Relais (Funktion: Feldwiderstand einschalten) bei hohen 15,0 V liegt, die des anderen (Funktion: Feldwicklung kurzschließen) sogar bei mehr als 16 Volt. Beide Spannungen sind deutlich zu hoch. Danach kann es nicht mehr verwundern, dass dieser Regler bei längeren Fahrten batteriegefährdende Bordnetzspannungen von über 15 Volt einregelte; eine Eigenschaft, der nur durch das Einschalten des Abblendlichts begegnet werden konnte.

Warum der Regler im Fahrzeug versagte und auf der Werkbank wieder brav schaltete, wenn auch bei zu hohen Spannungen, kann vermutlich der hohen Temperatur am 19. August 2023 zugeschrieben werden.

Warum in den reichlich verfügbaren Bauraum des originalen Reglergehäuses ein unnötig stark miniaturisierter mechanischer Relais-Regler eingebaut wurde, neben dem noch Platz für Notizen bleibt, der aber seine Wärme nicht los wird, ist schwer zu begreifen. Das ist etwa so, als stelle jemand einen Piccolino-Wohnwagen in den Rittersaal eines Schlosses, um darin zu wohnen.

Besonders die Rückstromsperrdiode, durch die bei Vollast bis zu 16 A fließen können, hat in Durchlassrichtung einen (wenn auch kleinen) Innenwiderstand, verursacht wegen U=I*R einen inneren Spannungsabfall und heizt sich deshalb hoch. Zwischen der Kühlfahne der Diode und dem umgebenden Alugehäuse lag ein Isolierpapier, so dass die Diode ihre Wärme nicht ans Gehäuse des Würfels abgeben konnte, geschweige denn an die Umgebungsluft. Überdies war das Innere des Würfels mit Silikon gefüllt, ein Werkstoff, der nicht für gute Wärmeleitfähigkeit bekannt ist.

Am 19. August 2023, als dieser Regler seinen Dienst quittierte, war ich längere Zeit mit eingeschaltetem Abblendlicht gefahren, um die Spannung an der Batterie unter 15 Volt zu halten. Der dabei durch die Leistungsdiode fließende Strom von 7 bis 8 Ampere heizte den ganzen Reglerwürfel sicherlich ganz hübsch hässlich hoch, dies bei Außentemperaturen um 29 °C, in der Kabine infolge der Treibhauswirkung noch mehr. Es lässt sich denken, dass die beiden Miniaturrelais, der Widerstand und die Freilaufdioden bei heftiger Erwärmung ihre Eigenschaften bis zum Totalausfall ändern können.

Die Moral von der Geschicht‘: Nachdem in meiner Isetta nun schon zum zweiten Mal ein Regler dieser Provenienz ausgefallen ist, halte ich davon nur noch eines: Abstand.
11 ماه پیش در تاریخ 1402/06/05 منتشر شده است.
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