Wieso gibt es Bindung durch Trauma und Leid?

Dr. Ero Langlotz
Dr. Ero Langlotz
604 بار بازدید - 2 ماه پیش - In meiner Arbeit mit frühen
In meiner Arbeit mit frühen Beziehungstraumen erlebe ich immer wieder das Phänomen, dass in traumatisierten Familien das Übernehmen eines fremden Traumas als „Liebe“ missverstanden – und bisweilen von den Bezugspersonen auch eingefordert wird!
Ich hatte das Glück dies Muster sozusagen im Entstehen zu beobachten. Ein Ausbildungsteilnehmer hatte sich vor Jahren von seiner Frau getrennt, die unter Depressionen und Kopfscherzen litt. Als der gemeinsame Sohn mit ca 15 Kopfschmerzen bekam, meinte er zu seinem Vater: „Für die Mama ist das vielleicht gut, dann ist sie mit ihrem Kopfschmerzen nicht alleine!“

Diese Bindung durch das Leid wird meist erst dann bewusst, wenn ein Klient sich im Rahmen einer Therapie von einem Leid verabschiedet. Wenn ihn unbewusst verbindet mit einer Bezugsperson – dann kann sich das für ihn falsch anfühlen, wie Verrat. So als würde er die belastete Bezugsperson mit ihrem Leid alleine lassen. Oder als verlöre er dadurch die Zugehörigkeit zu dieser belasteten Familie, als wäre es eine „Anmassung“, ohne Leid leben zu wollen!

Diese als „Liebe“ missverstandene „Loyalität“ ist unbewusst und daher besonders verwirrend. Sie wirkt wie ein „Verbot, glücklich zu sein“. Ist das ein Grund, warum manche Traumatherapien so zäh verlaufen?

Zu unserer Vorgehensweise gehört es, dass wir nicht nur bei dem Klienten, sondern auch bei dessen Angehörigen ein wahres – bzw. ein Trauma-bedingtes „falsches“ – Selbst annehmen. Diese Differenzierung – die erst dem Erwachsenen möglich ist – erlaubt die Einsicht, dass die gesunde, mit ihrem wahren Selbst verbundene Bezugsperson natürlich wünschen würde, dass es dem Kind gut geht. Auch wenn die reale Bezugsperson – verwirrt durch eigene Traumata – damals das Kind verletzt hat durch emotionales Verlassen, durch Benutzen, Entmutigen oder Abwerten.
Wenn dem Klienten diese Unterscheidung gelingt, dann kann er gegenüber dem „falschen“ Selbst der Bezugsperson seine Wut und Enttäuschung äussern – die er damals unterdrücken musste.
Die damals unterdrückte Wut – wir nennen es die „Wutbombe“ – kann er entladen, an der richtigen Adresse, statt wie bisher destruktiv gegen sich und andere.
Wenn er auf diese Weise den bisher blockierten „Wutkanal“ geöffnet hat, dann kann er auch sein Herz wieder öffnen für eine wahre, absichtslose Liebe dieser Bezugsperson – auch wenn er diese Liebe nur in kostbaren Augenblicken erleben konnte.
So wird eine Bindung möglich durch Liebe „von Selbst zu Selbst“. Durch diese Öffnung des „Kanals für die Liebe“ wird die bisherige „Bindung durch das Leid“ entbehrlich.
Systemische Aufstellung mit Figuren ("Klötzchen-Methode"), eine unmittelbar wirksame Form der Familienaufstellung!

Mehr Informationen zur „Klötzchen-Methode“ auf: www.e-r-langlotz.de
Oder schreiben Sie mir: [email protected]
2 ماه پیش در تاریخ 1403/04/12 منتشر شده است.
604 بـار بازدید شده
... بیشتر