Milo Rau: KUNST. KULTUR. REVOLUTION

Bruno Kreisky Forum für internationalen Dialog
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718 بار بازدید - 3 سال پیش - ROBERT MISIK IM GESPRÄCH MIT
ROBERT MISIK IM GESPRÄCH MIT MILO RAU
KUNST. KULTUR. REVOLUTION

Gesellschaftlicher Wandel und Revolutionen des Zeitgeistes waren immer auch von ästhetischen Umbrüchen, von einem Beginnergefühl in den Künsten und von radikalen Utopien begleitet – oder besser: Sie gingen ihnen voran. Aber was kann radikale Kunst heute noch?
Grenzüberschreitungen und Provokationen können heute kaum mehr provozieren, sie dienen oft selbst der Unterhaltung in einer kapitalistischen Kommerzkultur. Direkte, radikale politische Kunst wird leicht auch unter Agitprop-Verdacht gestellt. Oder sie dient einfach der Bespaßung eines sich kritisch wähnenden satten Publikums.

Der Ausnahmekünstler Milo Rau ist seit nunmehr rund zwei Jahrzehnten einer, der der radikalen, politischen Kunst neue Türen aufmacht. Politisch radikal ist er so explizit, dass er der Entertainmentfalle entgeht, in der Entwicklung neuer, bisher unbekannter Stile gelingt ihm die Schaffung neuer Situationen, in denen relevant Neues geschieht.
Im Gespräch mit Robert Misik lotet der Theatermacher, Autor, Filmemacher aus, was die Kunst zur Weltveränderung beitragen kann – insbesondere in Hinblick auf eine Tabula Rasa in der Post-Corona-Ära.

Milo Rau, 44, gilt heute als der wohl innovativste, interessanteste Theaterregisseur Europas. Seit 2018 leitet er das Niederländische Theater Gent, davor – und bis heute – entwickelte er mit seinem „International Institut of Political Murder“ packende und oft auch verstörende Inszenierungen. Eine seiner frühen Sensationen war „Hate Radio“ über den Bürgerkrieg in Ruanda. Produktionen wie die „Moskauer Prozesse“, die „Zürcher Prozesse“ und das „Kongo Tribunal“ kombinieren realistische Dokumentation und theatrale Inszenierung. Bei den Wiener Festwochen 2019 triumphierte er mit „Orest in Mossul“. Zuletzt sorgte er mit „Das Neue Evangelium“ für Aufsehen, einem filmischen „Dokudrama“ ganz eigener Art. Bisher realisierte er um die 50 große Produktionen.  2017 wurde er von einer deutschen Kritikerjury zum „Regisseur des Jahres“ gewählt.

Moderation: Robert Misik, Autor und Journalist

ZOOM Live Talk, 17. März 2021
3 سال پیش در تاریخ 1399/12/28 منتشر شده است.
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