[ORF] Dok 1: Staatsbürgerschaft - Die heilige Kuh [20.1021]

►§~Alle Rechte liegen beim ORF bzw. den herstellenden Firmen, Personen und deren Darstellern!~§◄ Mehr als 1,5 Millionen Menschen, die in Österreich leben, besitzen keinen österreichischen Pass. Damit hat Österreich einen der höchsten Anteile von ausländischen Staatsangehörigen in der EU. Das liegt vor allem auch an den Hürden, die vor der Verleihung der Staatsbürgerschaft stehen. Ob der Zugang erleichtert werden soll, wird heiß diskutiert. Hanno Settele möchte am Mittwoch, dem 20. Oktober 2021, um 20.15 Uhr in ORF 1 in der „Dok 1“-Neuproduktion „Staatsbürgerschaft – Die heilige Kuh“ wissen, was es braucht, um die österreichische Staatsbürgerschaft zu erlangen. Obwohl Ebru Sokolova vor 23 Jahren in Österreich geboren wurde und auch hier lebt, besitzt sie keinen österreichischen Pass. Warum sie in Bulgarien das Parlament wählen darf, in Österreich aber nicht, kann die junge Frau nicht verstehen. Migrationsforscher Rainer Bauböck hält es für höchst problematisch, dass fast ein Fünftel der Bürgerinnen und Bürger von Nationalratswahlen ausgeschlossen ist. Andreas Khol, ehemaliger Nationalratspräsident und Mit-Architekt des strengen Gesetzes, ist wiederum der Meinung, dass das wertvolle Gut der Staatsbürgerschaft erst verdient werden muss. Besonders in der öffentlichen Kritik stand zuletzt die Magistratsabteilung 35 für Einwanderung und Staatsbürgerschaft. Hanno Settele spricht dazu mit einer Wiener Familie, die von ihren Erfahrungen mit der Behörde berichten kann. Die Angst vor Ablehnung des Antrags kennt auch Asif Safdary. Der gebürtige Afghane und Computer-Experte bekam bereits vor der Matura Jobangebote. Doch anstatt sein geplantes Masterstudium in Kalifornien anzutreten, kämpfte er um die österreichische Staatsbürgerschaft. Georg Kapsch, CEO der Kapsch AG und ehemaliger Präsident der Industriellenvereinigung, ist überzeugt: Um international konkurrenzfähig zu bleiben, benötigen die heimischen Unternehmen dringend Fachleute aus dem Ausland. Doch die zieht es lieber in andere EU-Staaten – auch wegen der strikten Anwendung der Gesetze, die Aufenthalt und Staatsbürgerschaft regeln. Am Ende stellt sich die Frage: Wird die Staatsbürgerschaft abgewertet, je mehr Menschen sie besitzen, oder gewinnt sie an Wert dazu, wenn großzügiger damit umgegangen wird?

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