500 Jahre Reinheitsgebot für Bier in 4 Minuten erklärt

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19.8 هزار بار بازدید - 8 سال پیش - Was hat eigentlich Bier mit
Was hat eigentlich Bier mit Brot zu tun und warum waren damals Hopfen und Malz verloren? Was ist das Reinheitsgebot eigentlich? In den nächsten 4 Minuten erklären wir euch was dahinter steckt und feiern in diesem Jahr "500 Jahre Reinheitsgebot". Viel Spaß!

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500 Jahre Reinheitsgebot – köstlich! Doch was genau besagt das Reinheitsgebot? Warum waren damals Hopfen und Malz verloren? Und was hat Bier mit Brot zu tun? Eins nach dem anderen.

Die Geschichte unseres reinen Bieres begann 1516. Bier war damals ein Grundnahrungsmittel – doch dessen Genuss oftmals ein Wagnis: Alles Mögliche fand seinen Weg ins Bier – darunter auch giftige und berauschende Pflanzen wie Pilze und Tollkirschen. Mönche und Nonnen, deren liebstes Getränk das Bier war, nutzten lieber den Hopfen. Er gab dem Bier eine angenehm bittere Note und machte es länger haltbar. Mönche und Nonnen waren Meister der Braukunst – aus gutem Grund: Während der 40-tägigen Fastenzeit durften sie nur eingeschränkt essen  – Bier trinken hingegen schon. Deshalb nannte man das Bier damals auch „flüssiges Brot“.

Der bayrische Herzog Wilhelm der Vierte war ein großer Freund des reinen Bieres. Der Regent wollte sich und seine Untertanen vor Panschereien und gefährlichen Zutaten schützen und für alle Bürger die Bierversorgung sichern – so rief er das Reinheitsgebot ins Leben! Dort hieß es, dass „... zu keinem Bier mehr Stücke als allein Gersten, Hopfen und Wasser verwendet und gebraucht werden sollen“. Dieses Rezept für Qualitätsbier setzte sich nach und nach in ganz Deutschland durch und ist heute weltbekannt.

Doch der Bierexperte fragt sich nun natürlich zu Recht – warum wurde die Hefe damals nicht erwähnt? Weil man noch nicht wusste, welch entscheidende Rolle die Hefe als Zutat beim Brauen spielt. Weil Bier häufig in der Nähe von Backstuben gebraut wurde, wo natürlich besonders viel Hefe in der Umgebung war, klappte das oft ganz von alleine. Wenn jedoch unerwünschte Mikroorganismen ins Bier wanderten, entstand ein ungenießbares Produkt – Hopfen und Malz waren also verloren.

Heute wird Bier in modernen Brauereien hergestellt. Aber auch mit dem Einsatz moderner Brautechnik hat sich am Prinzip des Reinheitsgebots nichts geändert: Wo Reinheitsgebot drauf steht, dürfen nur Wasser, Malz, Hopfen und Hefe drin sein. Also keine künstlichen Zusatzstoffe, Farbstoffe, Enzyme oder Aromen. Das Bierbrauen ist dadurch natürlich deutlich aufwändiger und anspruchsvoller als in den meisten ausländischen Brauereien. Das deutsche, nach dem Reinheitsgebot gebraute Qualitätsbier ist mittlerweile weltberühmt und ein Exportschlager – und sogar von der EU als „traditionelles Lebensmittel“ geschützt.
Aber, fragt sich der Bierliebhaber – nur vier Zutaten; wird das auf Dauer nicht langweilig?! Nun, wenn wir uns mal unter den deutschen Bieren umsehen, kann man diese Frage ganz klar mit Nein beantworten!

Denn: Es gibt über 100 Hopfensorten, 40 Malzsorten und über 200 Hefestämme – selbst die Herkunft des Wassers beeinflusst den Geschmack. Mit diesen vier natürlichen Zutaten und der Braukunst der über 1.300 Brauereien in Deutschland lassen sich weit mehr als 1 Million verschiedene Biere brauen: zum Beispiel mit Gerstenmalz, Bitter- und Aromahopfen ein feinherbes Pils, mit obergäriger Hefe und Weizenmalz ein frisches Weizen oder ein Craftbier mit neuen Citrushopfen.

Für alle, die diese einmalige Vielfalt mal ausprobieren möchten: Man könnte in Deutschland über 15 Jahre lang jeden Tag ein anderes, nach dem Reinheitsgebot gebrautes Bier trinken – in diesem Sinne: Prost!
8 سال پیش در تاریخ 1394/12/14 منتشر شده است.
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