Marke und Eigenmarke oft vom selben Hersteller | Marktcheck SWR
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3 سال پیش
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Markenprodukte und die meist billigeren
Markenprodukte und die meist billigeren Eigenmarken von Handelsketten kommen oft aus demselben Werk. Aber wie erkennt man das? Und gibt es wirklich keinen Qualitätsunterschied?
Dieses Video ist eine Auskopplung aus der Sendung vom 28. September 2021, siehe Video
Bei diesem Film handelt es sich um eine Übernahme aus der NDR-Sendung Markt vom 23. August 2021.
► Mehr Infos zur Sendung auf unsere Homepage: http://www.swr.de/marktcheck
► und auf unserer Facebook-Seite Facebook: marktcheck
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► Mehr zu unseren Ökocheckern gibt es auf Instagram: Instagram: oekochecker
► Kommentare sind willkommen – aber bitte unter Beachtung der Netiquette: http://www.swr.de/netiquette
BILLIGE KOPIE?
Spurensuche im Supermarkt. Wir haben einen Verdacht: Hinter immer mehr Eigenmarken stecken Hersteller bekannter Markenprodukte. Wird hier die gleiche Qualität zu zwei unterschiedlichen Preisen verkauft?
Für die Ja!-Bockwürste als Rewe-Eigenmarke zahlen Kunden 1,39 Euro, für die von Böklunder 2,39 Euro. Ähnlich verhält es sich beim Butter-Toast: Die Eigenmarke gibt es für 79 Cent, die von Harry kosten 1,29 Euro. Doch auf den Packungen stehen dieselben Hersteller oder Adressen.
Wir wollen den Vergleich machen und haben jeweils 8 Produkte eingekauft und die Preise verglichen. 11,54 Euro kosten die Produkte als Eigenmarken, die Markenware bei gleicher Menge 17,58 Euro. Rund sechs Euro teurer.
HERSTELLER-SUCHE
Doch wie lassen sich die Hersteller der No-Name-Produkte herausfinden?
Bei tierischen Lebensmitteln wie Milch oder Fleisch ist es recht einfach: Hier verrät ein Identitätskennzeichen, ob Markenprodukt und Eigenmarke aus demselben Betrieb kommen.
Komplizierter wird es beispielsweise mit dem Feiertags-Mandel-Bienenstich von K-Classic für 4,49 Euro von der Eigenmarke Goldstein. Um was für eine Firma handelt es sich bei Goldstein? Wir besuchen Markendetektiv Stefan Duphorn. Er betreibt die Website „Wer zu wem“ – das Who ist Who deutscher Firmen und Marken. Stefan Duphorn recherchiert nach Goldstein im Online-Bundesanzeiger. Die Spur führt schließlich zu Dr. Oetker. Dem Konzern gehört auch Coppenrath und Wiese – Hersteller der „Meistertorte Mandel-Bienenstich“ für 5,99 Euro. Diese ist zwar 1,50 Euro teurer als der Bienenstich von Goldstein, ihm jedoch verdächtig ähnlich. „Tiefkühltorten macht eigentlich nur Coppenrath und Wiese. […] Das hängt auch damit zusammen, dass man für diese Torten spezielle Produktionsverfahren braucht, also Anlagen, auf denen man das herstellt“, erklärt Stefan Duphorn.
GIBT ES EINEN GESCHMACKS-UNTERSCHIED?
Coppenrath und Wiese bestätigt, dass beide Bienenstiche aus derselben Fabrik stammen. Allerdings handle es sich um verschiedene Rezepturen. In der Markentorte stecken tatsächlich mehr Fett und Zucker. Aber schmeckt man das auch? Unsere Stichprobe im Geschmackstest „Markenprodukt gegen Eigenmarke“ ergibt: Unentschieden.
Ähnlich verhält es sich bei anderen Produkten – nur minimale Unterschiede in den Nährwerten und kaum Unterschiede im Geschmack. Eine kleine Stellschraube, die jedoch hilfreich für die Markenhersteller ist. Stefan Duphorn erläutert: „Man hat eigentlich im Prinzip das gleiche Produkt, macht kleine Änderungen und kann so behaupten naja, das ist ja kein identisches Produkt. Der Markenkäufer ist in dieser Illusion gefangen und sagt: Ich habe hier ein tolles Produkt und das No-Name-Produkt ist ja anders.”
VERSTECKSPIEL
Doch nicht bei allen Produkten ist erkenntlich, wer der Hersteller ist. So steht beispielsweise auf den „Pfefferminz-Täfelchen“ von Netto – ähnlich der „After Eight“ Süßigkeit von Nestlé: Hergestellt für Netto Marken-Discount. Wo das Produkt herkommt, ist bei dieser Kennzeichnung nicht ersichtlich. Selbst Markendetektiv Stefan Duphorn kommt hier nicht weiter. Netto selbst äußert sich dazu nur wie folgt: „Die Verpackungsangaben entsprächen den gesetzlichen Vorgaben.“ Laut Verbraucherschützern ein unnötiges Versteckspiel. Doch beim zuständigen Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hält man die Gesetzeslage für ausreichend, da es die Kennzeichnung den Verbrauchern ermögliche, sich bei Fragen oder Beschwerden an einen Ansprechpartner zu wenden.
Die Gründe für die Geheimniskrämerei aus Sicht der Marken kennt Markenexperte Oliver Errichiello: „Manche Marken sind so stark, dass in dem Moment, wo ich weiß, dass das Handelsmarkenprodukt aus diesem Hause kommt, sofort sage: Ach, wenn die das machen, warum sollte ich dann das Markenprodukt kaufen.”
UNSER FAZIT
Markenprodukte sind nicht automatisch besser. Viele Eigenmarken können problemlos mithalten. Am Ende entscheidet der Geschmack.
Autor: Claudius Maintz
Bildquelle: Colourbox
#Markenprodukte #Eigenmarke #Preisvergleich
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Spurensuche im Supermarkt. Wir haben einen Verdacht: Hinter immer mehr Eigenmarken stecken Hersteller bekannter Markenprodukte. Wird hier die gleiche Qualität zu zwei unterschiedlichen Preisen verkauft?
Für die Ja!-Bockwürste als Rewe-Eigenmarke zahlen Kunden 1,39 Euro, für die von Böklunder 2,39 Euro. Ähnlich verhält es sich beim Butter-Toast: Die Eigenmarke gibt es für 79 Cent, die von Harry kosten 1,29 Euro. Doch auf den Packungen stehen dieselben Hersteller oder Adressen.
Wir wollen den Vergleich machen und haben jeweils 8 Produkte eingekauft und die Preise verglichen. 11,54 Euro kosten die Produkte als Eigenmarken, die Markenware bei gleicher Menge 17,58 Euro. Rund sechs Euro teurer.
HERSTELLER-SUCHE
Doch wie lassen sich die Hersteller der No-Name-Produkte herausfinden?
Bei tierischen Lebensmitteln wie Milch oder Fleisch ist es recht einfach: Hier verrät ein Identitätskennzeichen, ob Markenprodukt und Eigenmarke aus demselben Betrieb kommen.
Komplizierter wird es beispielsweise mit dem Feiertags-Mandel-Bienenstich von K-Classic für 4,49 Euro von der Eigenmarke Goldstein. Um was für eine Firma handelt es sich bei Goldstein? Wir besuchen Markendetektiv Stefan Duphorn. Er betreibt die Website „Wer zu wem“ – das Who ist Who deutscher Firmen und Marken. Stefan Duphorn recherchiert nach Goldstein im Online-Bundesanzeiger. Die Spur führt schließlich zu Dr. Oetker. Dem Konzern gehört auch Coppenrath und Wiese – Hersteller der „Meistertorte Mandel-Bienenstich“ für 5,99 Euro. Diese ist zwar 1,50 Euro teurer als der Bienenstich von Goldstein, ihm jedoch verdächtig ähnlich. „Tiefkühltorten macht eigentlich nur Coppenrath und Wiese. […] Das hängt auch damit zusammen, dass man für diese Torten spezielle Produktionsverfahren braucht, also Anlagen, auf denen man das herstellt“, erklärt Stefan Duphorn.
GIBT ES EINEN GESCHMACKS-UNTERSCHIED?
Coppenrath und Wiese bestätigt, dass beide Bienenstiche aus derselben Fabrik stammen. Allerdings handle es sich um verschiedene Rezepturen. In der Markentorte stecken tatsächlich mehr Fett und Zucker. Aber schmeckt man das auch? Unsere Stichprobe im Geschmackstest „Markenprodukt gegen Eigenmarke“ ergibt: Unentschieden.
Ähnlich verhält es sich bei anderen Produkten – nur minimale Unterschiede in den Nährwerten und kaum Unterschiede im Geschmack. Eine kleine Stellschraube, die jedoch hilfreich für die Markenhersteller ist. Stefan Duphorn erläutert: „Man hat eigentlich im Prinzip das gleiche Produkt, macht kleine Änderungen und kann so behaupten naja, das ist ja kein identisches Produkt. Der Markenkäufer ist in dieser Illusion gefangen und sagt: Ich habe hier ein tolles Produkt und das No-Name-Produkt ist ja anders.”
VERSTECKSPIEL
Doch nicht bei allen Produkten ist erkenntlich, wer der Hersteller ist. So steht beispielsweise auf den „Pfefferminz-Täfelchen“ von Netto – ähnlich der „After Eight“ Süßigkeit von Nestlé: Hergestellt für Netto Marken-Discount. Wo das Produkt herkommt, ist bei dieser Kennzeichnung nicht ersichtlich. Selbst Markendetektiv Stefan Duphorn kommt hier nicht weiter. Netto selbst äußert sich dazu nur wie folgt: „Die Verpackungsangaben entsprächen den gesetzlichen Vorgaben.“ Laut Verbraucherschützern ein unnötiges Versteckspiel. Doch beim zuständigen Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hält man die Gesetzeslage für ausreichend, da es die Kennzeichnung den Verbrauchern ermögliche, sich bei Fragen oder Beschwerden an einen Ansprechpartner zu wenden.
Die Gründe für die Geheimniskrämerei aus Sicht der Marken kennt Markenexperte Oliver Errichiello: „Manche Marken sind so stark, dass in dem Moment, wo ich weiß, dass das Handelsmarkenprodukt aus diesem Hause kommt, sofort sage: Ach, wenn die das machen, warum sollte ich dann das Markenprodukt kaufen.”
UNSER FAZIT
Markenprodukte sind nicht automatisch besser. Viele Eigenmarken können problemlos mithalten. Am Ende entscheidet der Geschmack.
Autor: Claudius Maintz
Bildquelle: Colourbox
#Markenprodukte #Eigenmarke #Preisvergleich
3 سال پیش
در تاریخ 1400/08/08 منتشر شده
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